Tennis gehört zu den Sportarten, bei denen heutzutage weit mehr als nur der einfache Spielausgang gewettet werden kann. Moderne Buchmacher bieten eine breite Palette von Spezialwetten an, die über die klassische Siegwette hinausgehen. Dazu zählen beispielsweise Handicap-Wetten, Über/Unter-Märkte auf Spiele oder Sätze, Spezialwetten auf Asse und Doppelfehler oder darauf, welcher Spieler zuerst eine bestimmte Ereignisanzahl erreicht. Solche exotischeren Wettmärkte machen Tenniswetten noch vielfältiger und ermöglichen es Tippern, detaillierte Aspekte eines Matches zu prognostizieren. Dieser Ratgeber liefert eine detaillierte Übersicht über alle wichtigen Spezialwetten im Tennis – von Satzwetten über Break- und Tiebreak-Wetten bis hin zu Live-Wettmärkten – und erklärt, was sich dahinter verbirgt.
Die Vielfalt der verfügbaren Wettmärkte variiert je nach Wettplattform teils erheblich. Große internationale Anbieter punkten oft mit einer enormen Wetttiefe: Bei Top-Spielen können mehrere hundert bis über tausend verschiedene Wettoptionen verfügbar sein. So gab es im Test bei einem Buchmacher im Livewetten-Bereich für ein Tennis-Match bis zu 100 verschiedene Wettarten. Auch Werte jenseits der 1000 Wettmöglichkeiten sind bei absoluten Spitzenevents keine Seltenheit. Kleinere oder fokussierte Buchmacher beschränken sich dagegen häufig auf die gängigsten Spezialwetten – selbst dann stehen aber meist noch um die 20+ verschiedene Märkte pro Spiel zur Auswahl. Im Folgenden schauen wir uns die wichtigsten dieser nicht-standardmäßigen Tennis-Wettarten genauer an, erklären die Wettmechanismen und weisen darauf hin, ob sie vor dem Match (pre-match) oder auch live verfügbar sind.
Tennis Wettanbieter
Satzwetten – Wetten auf den Verlauf und Ausgang der Sätze
Satzwetten beziehen sich auf das Ergebnis oder den Verlauf der einzelnen Sätze eines Matches. Anders als die einfache Siegwette (Gewinner des gesamten Matches) tippt man hier auf spezielle Ereignisse im Zusammenhang mit den Sätzen. Viele Satzwetten können sowohl vor Spielbeginn als auch live abgegeben werden, solange der betreffende Satz bzw. das Matchverlauf noch offen ist. In dieser Kategorie gibt es mehrere beliebte Wettmöglichkeiten:
- Satzsieger-Wette: Hier wettet man darauf, welcher Spieler einen bestimmten Satz für sich entscheidet. Beispielsweise kann man vor Spielbeginn darauf setzen, wer den 1. Satz gewinnt – oder während des Matches auf den Sieger des nächsten Satzes. Diese Wettart ist meist als 2-Weg-Wette verfügbar (Spieler A gewinnt Satz X oder Spieler B gewinnt Satz X). Satzsieger-Wetten sind sowohl pre-match (insbesondere für den ersten Satz) als auch live für kommende Sätze im Spielverlauf verfügbar. Sie eignen sich, um auf starke Satzstarter zu setzen oder um in einem laufenden Match auf einen Momentum-Wechsel zu reagieren.
- Wette auf genaues Satz-Ergebnis (Matchsatzwette): Dabei wird auf das genaue Satzergebnis des gesamten Matches gewettet, also das exakte Verhältnis gewonnener Sätze beider Spieler. Bei einem Best-of-3-Match (zwei Gewinnsätze) stehen vier Optionen zur Auswahl: 2:0, 2:1, 1:2 oder 0:2. Ebenso gibt es bei Grand-Slam-Herrenmatches (Best-of-5) die entsprechenden Ergebnisse von 3:0 bis 2:3. Diese Wette muss vor Spielstart platziert werden, da sich die möglichen Ergebnisse nach Matchbeginn laufend reduzieren. Sie erfordert eine genaue Prognose des Matchverlaufs und bietet dafür oftmals attraktive Quoten.
- „Gewinnt mindestens einen Satz“: Diese Spezialwette fragt, ob ein bestimmter Spieler wenigstens einen Satz im Match für sich entscheiden kann. Man tippt auf „Ja“ oder „Nein“ für einen der beiden Spieler. Beispielsweise kann man beim Außenseiter auf „Ja“ setzen, dass dieser zumindest einen Satz gewinnt (also nicht in zwei oder drei Sätzen glatt verliert). Diese Wette ist pre-match verfügbar und beliebt, wenn man einem Underdog zwar keinen Sieg, aber immerhin einen Satzgewinn zutraut. Umgekehrt kann man auch darauf wetten, dass ein Favorit das Match ohne Satzverlust gewinnt (für den Gegner „nein, gewinnt keinen Satz“). Solche Wetten sind nützlich, um etwas konservativer auf einen Außenseiter zu setzen oder einen klaren Favoritensieg mit 2:0 bzw. 3:0 zu prognostizieren.
- Satz-Handicap: Beim Satz-Handicap erhält einer der Spieler fiktiv einen Vorsprung an Sätzen. Diese Wette kommt zum Tragen, wenn ein Favorit gegen einen Außenseiter antritt. Beispielsweise bedeutet Handicap -1,5 Sätze auf den Favoriten, dass dieser das Match mit mindestens zwei Sätzen Vorsprung gewinnen muss (also 2:0 statt nur 2:1 in einem Best-of-3). Setzt man umgekehrt +1,5 Sätze auf den Außenseiter, gewinnt die Wette bereits, wenn der Außenseiter einen Satz gewinnt oder sogar das Match. Satz-Handicap-Wetten sind pre-match gängig; live werden sie seltener angeboten, da sich mit laufendem Spiel die Handicap-Bedingungen ändern. Sie dienen dazu, bei ungleichen Duellen bessere Quoten für Favoritensiege (oder zusätzliche Sicherheit für Außenseitertipps) zu erhalten.
Besonderheiten: Satzwetten ermöglichen es, gezielt auf den Verlauf des Matches Einfluss zu nehmen. Pre-match kann man so einschätzen, ob ein Match klar oder umkämpft verläuft. Live lassen sich mit Satzwetten spannende Wendepunkte ausnutzen – etwa wenn ein Favorit den ersten Satz überraschend verliert, kann eine Wette auf dessen Sieg im nächsten Satz oder auf das Comeback im Match (z.B. 1:2 nach Sätzen statt 0:2) interessant sein. Viele Buchmacher bieten Cash-Out Funktionen für Satzwetten an, sodass man bei vorzeitig sicher erscheinendem Ausgang Gewinne realisieren oder Verluste begrenzen kann. Insgesamt sind Satzwetten eine hervorragende Möglichkeit, über den reinen Matchausgang hinaus auf den Ablauf eines Tennisduells zu wetten.
Spiel-Anzahl-Wetten: Über/Unter und genaue Spielzahlen
Eine weitere wichtige Gruppe von Wettmärkten im Tennis dreht sich um die Anzahl an Spielen (Games), die in einem Match oder in einzelnen Sätzen gespielt werden. Diese sogenannten Spielanzahl-Wetten fallen meist unter die Kategorie der Über/Unter-Wetten, es gibt aber auch Varianten wie Gerade/Ungerade oder genaue Spielzahlen. Solche Märkte sind sehr populär, da sie unabhängig davon funktionieren, welcher Spieler letztlich gewinnt. Im Detail umfasst diese Kategorie:
- Über/Unter (Total Games im Match): Hier wettet man darauf, ob die Gesamtzahl aller im Match gespielten Games über oder unter einer bestimmten Linie liegt. Buchmacher legen eine Zahl fest (z.B. 21,5 Spiele) und man setzt auf „Über“ (mehr als 21 Spiele im Match) oder „Unter“ (21 oder weniger). Ein Best-of-3-Match mit Ergebnis 7:6, 6:4 hätte z.B. 23 Spiele insgesamt – eine Über 21,5 würde hier gewinnen. Über/Unter-Games fürs Match sind sowohl pre-match verfügbar als auch in Livewetten (mit dynamisch angepassten Linien je nach Spielverlauf) sehr beliebt. Sie erlauben es, auf die Länge oder Kürze eines Matches zu setzen, ohne sich auf einen Sieger festlegen zu müssen.
- Über/Unter (Games pro Satz): Ähnlich wie oben, nur dass sich die Wette auf einen einzelnen Satz bezieht. Zum Beispiel kann man vor Spielbeginn oder live nach Satzbeginn darauf wetten, ob ein bestimmter Satz über oder unter z.B. 9,5 Spielen dauert. In einem sehr ausgeglichenen Satz, der 7:5 endet (12 Spiele), würde eine Über-9,5-Wette gewinnen, bei einem 6:3 (9 Spiele) würde Unter 9,5 gewinnen. Diese Märkte sind gerade live interessant, wenn man die Dynamik im Satz einschätzen kann – etwa ob ein frühes Break gefallen ist oder ein Tiebreak droht. Pre-match sind sie oft für den ersten Satz angeboten.
- Über/Unter Sätze: Bei dieser Spezialwette wird prognostiziert, ob ein Match über oder unter einer gewissen Anzahl Sätze bleibt. Da im Tennis die Anzahl der möglichen Sätze eng begrenzt ist, gibt es hier meist nur die Linie 2,5 (bei Best-of-3) bzw. 3,5 oder 4,5 (bei Best-of-5). Ein Best-of-3-Match kann entweder in 2 oder 3 Sätzen entschieden werden – setzt man z.B. auf Über 2,5 Sätze, so gewinnt die Wette nur, wenn tatsächlich drei Sätze gespielt werden (also jeder Spieler mindestens einen Satz gewinnt). Diese Wette ist vor allem pre-match relevant, da nach Matchstart die Anzahl der noch möglichen Sätze schnell feststeht. Sie wird gern eingesetzt, wenn man ein enges Match erwartet, das über die volle Distanz geht, oder umgekehrt einen glatten 2:0-Sieg vorhersagen möchte.
- Gerade/Ungerade Spiele: Anstatt einer konkreten Schwelle wettet man hier darauf, ob die Gesamtzahl der gespielten Games im Match gerade oder ungerade sein wird. Beispielsweise enden manche Matches mit insgesamt 20 Spielen (gerade) und andere mit 19 oder 21 (ungerade). Diese Wettart ist rein zufallsbasiert und schwer vorherzusagen, weshalb sie eher als Fun-Wette gilt. Dennoch bieten viele Buchmacher sie an. Der Reiz liegt in den oft hohen Quoten für solche 50/50-Märkte. Gerade/Ungerade-Wetten gibt es teils auch pro Satz (ist die Anzahl Spiele im 1. Satz gerade oder ungerade?). Sie sind in der Regel nur pre-match sinnvoll zu setzen, da live der Spielverlauf schon Anhaltspunkte gibt und die Quoten entsprechend angepasst werden.
- Exakte Spielanzahl: Dies ist eine der schwierigsten Spezialwetten: Man tippt auf die genaue Anzahl aller Games im Match (oder auch in einem Satz). Zum Beispiel exakt 22 Spiele im Match. Da es sehr viele Möglichkeiten gibt (ein Zwei-Satz-Match kann zwischen 12 und ~26 Spiele haben, ein Drei-Satz-Match noch mehr Kombinationen), sind die Quoten hier entsprechend hoch. Manche Anbieter stellen diese Märkte als Liste bereit (z.B. „Weniger als 18“, „18“, „19“, …, „Mehr als 30“ Spiele). Angesichts der Unwägbarkeiten sind solche Wetten eher etwas für risikofreudige Tipper. Oftmals werden stattdessen Intervalle angeboten, z.B. „20-22 Spiele insgesamt“. Diese Wetten müssen vor Matchbeginn abgeschlossen werden, da live die exakte Restspielanzahl ständig neu berechnet werden müsste.
Besonderheiten: Spielanzahl-Wetten (insbesondere Über/Unter) erlauben es, Einschätzungen über die Dauer eines Matches abzubilden. Erwartet man ein ausgeglichenes Match mit langen Ballwechseln und wenigen Breaks, ist die Wahrscheinlichkeit für viele Spiele (Über) höher. Bei klaren Leistungsunterschieden oder auf schnellen Belägen hingegen kann ein schnelles 6:2, 6:3 (also Unter) wahrscheinlicher sein. Statistiken können hilfreich sein – z.B. wie oft die betreffenden Spieler in der Vergangenheit Über/Unter 22,5 Spielen gespielt haben. Wichtig zu beachten: Ein frühzeitiges Ausscheiden (Walkover) oder Aufgabe eines Spielers kann diese Wetten beeinflussen; die meisten Buchmacher werten alle Over/Under- und Spielanzahl-Wetten in solchen Fällen ungültig (void), sofern das Kriterium nicht bereits erfüllt war. Daher lohnt immer ein Blick in die Wettregeln im Detail.
Handicap-Wetten – Ausgleich von Leistungsunterschieden
Handicap-Wetten im Tennis geben einem Spieler einen virtuellen Vorsprung oder Rückstand, um Wettquoten auszugleichen. Damit kann man beispielsweise auf favorisierte Spieler zu besseren Quoten setzen oder Außenseiter „mit Handicap“ unterstützen. Im Tennis gibt es Handicaps hauptsächlich in zwei Formen: als Spiel-Handicap (Games) und als Satz-Handicap. Beide Varianten sind in der Regel sowohl pre-match als auch als Livewette (mit fortlaufender Anpassung des Handicaps) verfügbar.
- Spiel-Handicap (Games Handicap): Hier wird einem Spieler X vor Beginn eine bestimmte Anzahl Games hinzugefügt oder abgezogen. Beispiel: Handicap -3,5 Spiele auf Spieler A bedeutet, dass dieser am Ende 4 Games mehr gewonnen haben muss als sein Gegner, damit die Wette gewinnt. Hat Spieler A z.B. 6:4, 6:4 gewonnen (gesamt 12:8 in Spielen), so ist das ein Sieg mit +4 Games – die Handicap-Wette -3,5 auf A wäre gewonnen. Umgekehrt würde +3,5 auf den Gegner bedeuten, der Gegner dürfte in der Summe nicht mehr als 3 Spiele weniger haben als A. Das Spiel-Handicap wird immer auf das gesamte Match bezogen und ist eine sehr populäre Wette, um klare Favoritensiege oder eben ein knappes Match zu prognostizieren. Live verändern sich die Handicap-Linien je nach aktuellem Spielstand; viele Wettanbieter ohne Limits bieten dynamische Live-Handicaps an, die an den Punktestand angepasst sind.
- Satz-Handicap: Diese Wettart wurde oben unter Satzwetten bereits erwähnt. Hier erhält ein Spieler einen virtuellen Satzvorsprung. Üblich sind -1,5 oder +1,5 Sätze als Handicap (selten auch -2,5 bei Best-of-5). Ein Favorit mit Handicap -1,5 muss also klar in zwei Sätzen (bzw. drei Sätzen bei Best-of-5) gewinnen, während ein Außenseiter mit +1,5 schon gewinnt, wenn er wenigstens einen Satz holt. Satz-Handicaps sind vor allem pre-match relevant, weil sich nach Matchbeginn ein Teil des Handicaps sofort durch das tatsächliche Ergebnis erledigt. Es ist ideal, wenn man z.B. glaubt, dass ein Topspieler keinen Satz abgibt – dann spielt man Handicap -1,5 – oder eben, dass der Underdog nicht „zu null“ verliert – dann Handicap +1,5.
Besonderheiten: Handicaps erfordern etwas Verständnis im Wetten, bieten aber tolle Möglichkeiten, Value zu finden. Gegen Ende eines Satzes oder Matches kann man live manchmal attraktive Handicap-Wetten finden – etwa wenn ein Spieler zwar führt, aber man erwartet, dass der Gegner den Rückstand verkürzt (dann könnte ein Plus-Handicap auf den Zurückliegenden profitabel sein). Wichtig ist, die Berechnung richtig im Blick zu haben: Bei Spiel-Handicap zählt jedes einzelne Game. Bei großen Niveau-Unterschieden kann es sinnvoll sein, auf den Favoritensieg mit negativem Handicap zu setzen, um nicht die kaum spielbare 1,05-Quote auf den reinen Sieg zu nehmen. Umgekehrt ist ein +Handicap interessant, wenn man dem Außenseiter einen engeren Ausgang zutraut als die Buchmacher. Letztlich werden Handicap-Wetten ausgewertet, indem das Handicap zum realen Resultat hinzuaddiert wird – wenn der so modifizierte Spiel- oder Satzstand zum Tipp passt, gewinnt die Wette.
Break-Wetten – Wetten auf Aufschlagdurchbrüche
Breaks – also das Durchbrechen des gegnerischen Aufschlags – sind im Tennis oft spielentscheidende Momente. Spezialwetten rund um Breaks ermöglichen es, auf solche Ereignisse zu setzen. Diese Wettmärkte sind meist eher live relevant, da Breaks sehr dynamisch im Spielverlauf auftreten. Einige werden aber auch pre-match angeboten, insbesondere bezogen auf den ersten Break des Spiels oder Breaks in einem bestimmten Satz. Typische Break-Wetten sind:
- Erstes Break des Matches: Diese Wette fragt, welcher Spieler als Erster ein Aufschlagspiel des Gegners durchbrechen kann. Man setzt entweder auf Spieler A oder Spieler B als ersten „Breaker“. Gibt es im gesamten Match überhaupt kein Break (selten, aber möglich, z.B. wenn nur Tiebreaks entscheiden), wird die Wette meist als verloren für beide gewertet oder es gibt die Option „Kein Break“. Pre-match ist dies eine spannende Wette, vor allem wenn man einen Spieler als starken Rückschläger einschätzt. Sobald das erste Break fällt, ist die Wette entschieden – daher ist sie nur vor Spielbeginn abschließbar.
- Wettet auf ein Break in Satz X (Ja/Nein): Hier kann man darauf setzen, ob in einem bestimmten Satz mindestens ein Aufschlagverlust passieren wird oder nicht. Beispielsweise „Gibt es im 1. Satz ein Break?“ – Wettoptionen sind „Ja“ (mind. ein Break findet statt) oder „Nein“ (beide Spieler halten all ihre Aufschlagspiele, sodass der Satz nur im Tiebreak entschieden werden kann). Diese Wette wird teils pre-match für Satz 1 angeboten. Live kann sie für noch nicht begonnene Sätze verfügbar sein oder sogar für einen laufenden Satz, solange noch kein Break passiert ist (dann sinkt natürlich die Quote für „Ja“ mit jedem gehaltenen Aufschlagspiel). Solche Wetten sind interessant in Matches mit extrem aufschlagstarken Spielern, wo ein satz ohne Break durchaus vorkommen kann.
- Anzahl der Breaks (Über/Unter): Einige Buchmacher offerieren Over/Under-Wetten auf die Gesamtzahl der Breaks im Match oder pro Spieler. Zum Beispiel „Über/Unter 3,5 Breaks im Match gesamt“ – dabei zählen alle Aufschlagverluste beider Seiten zusammen. Oder separat „Über/Unter 1,5 Breaks durch Spieler A“. Diese Märkte sind pre-match vorhanden und manchmal auch live (mit Anpassung der Linien). Um solche Wetten erfolgreich zu spielen, sollte man sich die Spielstile anschauen: Spieler mit schwachem Aufschlag und starkem Return produzieren tendenziell viele Breaks, während zwei Serve-&-Volley-Spieler wenige Breaks zulassen. Bei Livewetten kann man nach einem früh erfolgten Break eventuell noch auf eine hohe Gesamtzahl spekulieren, falls einer der Spieler mental einbricht.
- Spezielle Break-Wetten: Unter diese Kategorie fallen diverse weitere Möglichkeiten, z.B. „Beide Spieler schaffen mind. ein Break im Match“ (Ja/Nein) oder „Ein Spieler gewinnt einen Satz ohne selbst gebreakt zu werden“ (also hält alle seine Aufschlagspiele in einem Satz). Auch Wetten wie „Spieler X schafft ein Break im ersten Satz“ sind bei manchen Anbietern zu finden. Solche Märkte variieren stark von Plattform zu Plattform. In der Regel sind sie pre-match zu setzen, teils werden sie aber auch live noch angeboten, sofern die Bedingung noch erfüllbar ist (z.B. wenn man live im dritten Satz noch darauf setzt, dass Spieler X irgendwann in diesem Satz ein Break schafft).
Besonderheiten: Break-Wetten sind sehr spannend, weil Breaks oft psychologisch wichtige Wendepunkte darstellen. Wer den Spielverlauf gut „lesen“ kann, hat bei Live-Breakwetten Vorteile – etwa zu erkennen, wann ein Spieler beim Aufschlag wackelt (zweiter Aufschlag, Doppelfehlergefahr) und ein Break wahrscheinlicher wird. Manche Strategien setzen gezielt darauf, in solchen Momenten „Break Ja“ zu wetten, was häufig Quoten von 2,00 oder höher bringen kann. Umgekehrt kann man auch spekulieren, dass ein Satz komplett ohne Break bleibt – gerade bei starken Servern wie Isner oder Opelka keine abwegige Idee. Wichtig: Retten sich beide Spieler ohne Break in den Tiebreak, zählen viele Bookies das als „kein Break“ für die Satzwetten (der Tiebreak ist kein Aufschlagspiel im klassischen Sinne). Man sollte also genau wissen, wie der Anbieter solche Spezialfälle wertet. Insgesamt bieten Breakwetten eine tolle Möglichkeit, das Auf und Ab eines Matches noch intensiver zu verfolgen und davon zu profitieren, wenn man den richtigen Riecher hat.
Tiebreak-Wetten – Entscheidungen im Tie-Break vorhersagen
Tiebreaks kommen zustande, wenn in einem Satz kein Spieler einen Vorteil von mindestens einem Break herausspielen konnte und es 6:6 steht (außer in manchen Finalsetzen bei Grand Slams, wo es andere Regeln geben kann). Wetten auf Tiebreaks konzentrieren sich darauf, ob ein solcher Entscheidungs-Game eintritt und wie er ausgeht. Diese Wettarten sind meist pre-match verfügbar und bei einigen Buchmachern auch live, solange die Möglichkeit eines Tiebreaks besteht. Die gängigsten Tiebreak-Wetten sind:
- Tiebreak im Match (Ja/Nein): Die einfachste Form – hier wettet man darauf, ob im gesamten Match mindestens ein Satz durch Tiebreak entschieden wird. Man hat also zwei Optionen: „Ja“ bedeutet, es gibt wenigstens einen Tiebreak; „Nein“ bedeutet, kein Satz geht 6:6 aus. Diese Wette lässt sich gut pre-match abschließen, wenn man zwei gute Aufschläger erwartet, bei denen Breaks rar sind. Live kann sie teilweise auch noch angeboten sein, z.B. wenn der erste Satz ohne Tiebreak vorbei ist und man noch auf „Ja“ für die restlichen Sätze setzen möchte (die Quote passt sich dann entsprechend an). Ein Gewinn der „Ja“-Wette tritt ein, sobald tatsächlich ein Tiebreak stattgefunden hat. Bleibt das Match komplett ohne 7:6, gewinnt „Nein“.
- Tiebreak in Satz X: Ähnlich wie oben, aber spezifisch für einen bestimmten Satz. Z.B. „Wird Satz 1 im Tiebreak entschieden?“. Hier kann man gezielt auf einen Tiebreak in einem bestimmten Satz setzen, was höhere Quoten abwirft als die generelle Match-Wette, aber auch riskanter ist. Diese Märkte sind pre-match (zumindest für Satz 1) oder früh im Satz live (solange es z.B. 4:4 oder 5:5 steht) verfügbar. Sie erfordern ein gutes Gefühl dafür, ob die Spieler bis tief in den Satz ihren Aufschlag halten können. Bei 6:6 in diesem Satz wäre die Wette „Ja“ gewonnen. Für nachfolgende Sätze werden solche Wetten manchmal im Livewetten-Bereich aktiviert, wenn der Satz beginnt.
- Anzahl der Tiebreaks: Seltener bieten Buchmacher auch Over/Under-Wetten auf die Anzahl an Tiebreaks im Match an. Meist ist die Linie 0,5 (also ob es mindestens einen gibt oder keinen). Bei Best-of-5 könnte es auch 1,5 als Linie geben (für Matches mit möglicherweise 2 Tiebreaks). Diese Wette ähnelt dem „Ja/Nein“, ist aber explizit als Mengenwette formuliert. Wenn z.B. ein Match mit zwei Tiebreaks endet (7:6, 6:7, 7:5), dann wäre Über 0,5 und sogar Über 1,5 Tiebreaks gewonnen. Solche Wetten sind pre-match und manchmal live (wenn der erste Tiebreak schon vorbei ist, kann die Linie z.B. auf 1,5 wechseln) verfügbar.
- Tiebreak Ergebnis & Sieger: Für echte Spezialisten gibt es auch Wetten auf den genauen Ausgang eines möglichen Tiebreaks. Zum Beispiel kann man tippen, welcher Spieler einen Tiebreak gewinnt, oder sogar das exakte Punktresultat im Tiebreak (z.B. 7:3, 8:6 usw.), wobei diese Wetten eigentlich nur sinnvoll sind, wenn ein Tiebreak unmittelbar bevorsteht (also live im Moment vor oder im Tiebreak). Pre-match werden solche exakten Resultatwetten normalerweise nicht angeboten, weil unklar ist, ob es überhaupt dazu kommt. Im Live-Modus hingegen, sobald ein Tiebreak startet, kann man oft auf den „Tiebreak-Sieger“ wetten – analog zum „Gewinner eines Satzes“, aber eben verkürzt auf den Tiebreak. Dies fällt unter Live-Spezialwetten und ist nur für geübte Tipper zu empfehlen, da Tiebreaks sehr volatil sind.
Besonderheiten: Tiebreak-Wetten sind besonders reizvoll, wenn zwei aufschlagstarke und ausgeglichene Spieler aufeinandertreffen. Die Wahrscheinlichkeit eines Tiebreaks ist dann hoch – beispielsweise weisen Spieler wie John Isner oder Ivo Karlović in ihrer Karriere außergewöhnlich viele Tiebreak-Sätze auf. Als Tipp: Wenn man „Tiebreak Ja“ wetten möchte, lohnt ein Blick auf Statistiken der Aufschlagquoten und der bisherigen direkten Duelle der Spieler. Wie die Erfahrung zeigt, ist die „Ja“-Wette besonders erfolgversprechend, wenn beide Akteure nur wenige Breakchancen zulassen. Interessant ist auch, dass manche Spieler als besonders nervenstark im Tiebreak gelten – hier könnte eine live platzierte Wette auf den Tiebreak-Sieger (wenn es dazu kommt) vorteilhaft sein. In jedem Fall bringen Tiebreak-Wetten Nervenkitzel, da oft ein oder zwei Punkte über Gewinn oder Verlust der Wette entscheiden.
Ereigniswetten: Asse, Doppelfehler und weitere Statistiken
Neben den spielbezogenen Märkten (Sätze, Spiele, Breaks) gibt es auch Wetten auf bestimmte Ereignisse und Statistiken innerhalb eines Matches. Besonders verbreitet sind Wetten auf Aufschlag-Statistiken – nämlich Asse und Doppelfehler. Diese Ereigniswetten erlauben es, auf die Performance eines Spielers beim Service zu tippen, oder auf andere konkrete Vorkommnisse im Spiel. Meist werden diese Wetten pre-match angeboten, einige davon auch live (z.B. aktualisierte Over/Under-Linien während des Spiels). Hier die gängigen Spezialwetten dieser Art:
- Anzahl Asse (Über/Unter): Man wettet darauf, ob im Match mehr oder weniger als X Asse geschlagen werden. Dies kann entweder als Gesamtzahl (beider Spieler zusammen) angeboten werden oder getrennt pro Spieler. Beispielsweise „Über 10,5 Asse im Match“ bedeutet, dass mindestens 11 Asse insgesamt fallen müssen. Oder „Unter 5,5 Asse von Spieler A“ bedeutet, dass Spieler A maximal 5 Asse serviert. Buchmacher nutzen hier oft Statistiken als Anhaltspunkt; bei Spielern mit starkem Aufschlag sind die Linien höher angesetzt. Diese Wette ist in der Regel pre-match platziert. Einige Anbieter updaten die Over/Under-Linie live (besonders bei großen Turnieren, wo detaillierte Statistikmärkte angeboten werden). Allerdings werden Asse-Wetten live meist gesperrt, sobald eine Aufgabe oder Verletzung droht, da das die Statistiken verzerrt.
- Anzahl Doppelfehler (Über/Unter): Analog zu den Assen kann man auch auf die Anzahl der Doppelfehler wetten. Hier tippt man, ob mehr oder weniger als z.B. 6,5 Doppelfehler im Match passieren. Auch diese Wette gibt es gesamt oder pro Spieler. Spielerinnen und Spieler mit risikoreichem zweiten Aufschlag oder mentaler Anfälligkeit liefern tendenziell mehr Doppelfehler – solche Infos kann man nutzen, um Over oder Under abzuschätzen. Doppelfehler-Wetten sind ebenfalls eher vorab zu setzen. Die Buchmacher werten diese Märkte meist entsprechend den Regeln: Bei Aufgabe eines Spielers werden Wetten auf Asse/Doppelfehler für gewöhnlich ungültig, außer die Grenze ist zu dem Zeitpunkt schon zweifelsfrei überschritten oder nicht mehr erreichbar.
- Wer schlägt mehr Asse? (1X2): Diese Wettart vergleicht die beiden Kontrahenten: Welcher Spieler serviert im Match mehr Asse. Es handelt sich um eine 3-Weg-Wette (1, X, 2), da auch die Option „gleich viele Asse“ (Unentschieden) möglich ist. Man kann also auf Spieler A, Spieler B oder ein Ass-Gleichstand wetten. Beispiel: In einem Match serviert Spieler A zehn Asse, Spieler B acht Asse – die Wette auf A hätte gewonnen. Steht es am Ende z.B. 7 zu 7, dann wäre die „X“-Option (Unentschieden bei Asse) korrekt. Solche Spezialwetten sind vor allem pre-match verfügbar. Live werden sie meist nicht mehr angeboten, da sich mit laufendem Spiel die Tendenz abzeichnet (es sei denn, es gibt spezielle Live-Updates, was selten ist). Ähnlich gibt es die Wette „Wer begeht mehr Doppelfehler?“ als 1X2-Variante, die funktioniert nach dem gleichen Prinzip – dort „gewinnt“ in Anführungszeichen der Spieler mit den meisten Doppelfehlern.
- Erstes und letztes Vorkommnis: Einige Buchmacher erlauben Wetten darauf, wer das erste bestimmte Ereignis begeht. Häufig sind: „Wer schlägt das erste Ass?“ oder „Wer macht den ersten Doppelfehler?“. Hier setzt man auf Spieler A oder B. Wenn z.B. Spieler B gleich im ersten Aufschlagspiel ein Ass serviert und Spieler A noch keines, wäre „B“ bei erste Ass gewonnen. Diese Märkte werden nur vor Matchbeginn angeboten und sind nach Eintritt des Ereignisses entschieden. Ähnlich kann es Wetten auf „Wer erzielt das letzte Ass des Matches?“ geben – diese sind allerdings tricky, da am Ende nicht immer klar ist, wann das letzte Ass fallen wird. Generell sind dies Fun-Märkte mit meist ausgeglichenen Quoten (2-way ohne Unentschieden, außer es fällt gar kein Ass, dann oft Void). Für Doppelfehler analog: „Wer macht den ersten Doppelfehler?“ insbesondere in Partien, wo Nervosität eine Rolle spielen könnte.
- Sonstige Statistikwetten: Je nach Anbieter gibt es noch weitere Ereigniswetten, etwa: „Gewinnt ein Spieler zu Null ein Aufschlagspiel?“ (also Spielgewinn ohne Punktverlust = „Love Game“ ja/nein), „Anzahl Breakbälle im Match“, „Quote 1. Aufschlag“ (seltener als Wettmarkt, eher als Statistik), oder sogar spezifische Spielerleistungen wie „Gewinnt Spieler A mindestens 55% aller Punkte?“ Solche Wetten sind selten und meist nur bei sehr spezialisierten Buchmachern zu finden. Sie sind dann vor Matchbeginn abzugeben. Auch Kombiwetten mit Ereignissen (siehe nächster Abschnitt) zählen dazu – zum Beispiel „Spieler A gewinnt und schlägt mehr Asse als Spieler B“ wäre eine Kombiwette aus Ergebnis und Asse-Statistik. Für Standard-Tipper sind aber Asse und Doppelfehler die mit Abstand häufigsten und wichtigsten Statistikwetten im Tennis.
Besonderheiten: Ereigniswetten erfordern ein gutes Hintergrundwissen über die Spielweisen der Kontrahenten. So lassen sich Ass-Wetten gut prognostizieren, wenn man die Aufschlagstärke kennt – etwa liefert John Isner regelmäßig zweistellige Ass-Zahlen, während andere Spieler über ein gesamtes Match vielleicht nur 1-2 Asse servieren. Bei Doppelfehlern spielt auch der Druck eine Rolle: In entscheidenden Momenten steigen die Doppelfehler manchmal an. Interessant ist, dass Sportwettenanbieter bei großen Turnieren teils sehr detaillierte Statistikwetten anbieten (z.B. eigene Kategorien für Asse und Doppelfehler, teils sogar Breakbälle).
Diese Märkte sind jedoch anfällig für Unwägbarkeiten: Ein unvorhergesehener Verlauf (wie ein sehr kurzer Satz durch Aufgabe) kann z.B. dafür sorgen, dass kaum Asse gespielt wurden. In der Regel haben seriöse Anbieter in ihren Regeln festgelegt, wie mit solchen Situationen umzugehen ist (meist werden sie bei vorzeitigem Ende gestrichen). Für den Tipper heißt das: Im Zweifel vorher die Regeln lesen, und solche Wetten eher bei vollständigen Matches einsetzen. Richtig eingesetzt, können Asse- und Doppelfehler-Wetten aber interessante Quoten liefern, insbesondere wenn man einen statistischen Vorteil entdeckt, den der Buchmacher vielleicht unterschätzt hat.
Live-Spezialwetten – Dynamische Wettmärkte während des Matches
Livewetten im Tennis eröffnen eine ganz eigene Welt an Spezialwetten, die vor dem Match so nicht verfügbar sind. Während ein Match läuft, bieten die Buchmacher häufig eine Fülle an kurzfristigen Wettmöglichkeiten an, bei denen man auf den Ausgang von Punkten, Games oder aktuellen Zwischenständen setzen kann. Diese Live-Spezialwetten ermöglichen es, das Geschehen in Echtzeit zu begleiten und auf kleinste Veränderungen zu reagieren. Einige wichtige Livewetten-Arten sind:
Wer gewinnt den nächsten Punkt / das nächste Spiel: Dies sind wohl die typischsten Live-Spezialwetten im Tennis. Man kann darauf wetten, welcher Spieler den nächsten Ballwechsel für sich entscheidet (Punktwette) oder wer das nächste anstehende Game gewinnt (Spielwette). Diese Märkte wechseln im Sekundentakt – nach jedem Punkt bzw. Spiel werden sie neu angeboten. Zum Beispiel: Steht es 40:15 für Zverev in einem Spiel, kann man noch schnell auf „Zverev gewinnt diesen Punkt“ setzen, allerdings zu einer niedrigen Quote, da er zwei Spielbälle hat. Bei 40:40 (Einstand) sind die Quoten nahezu ausgeglichen. Solche Wetten sind rein live verfügbar; pre-match existieren sie nicht, da sie vom konkreten Spielverlauf abhängen. Sie erfordern schnelles Reaktionsvermögen des Wettenden und gutes Einschätzen der aktuellen Form: Wer serviert gerade? Ist ein Spieler unter Druck? Viele Tipper nutzen diese Märkte für „Trading“, indem sie auf einzelne Punkte spekulieren.
Spiel erreicht Einstand (Ja/Nein): Eine weitere Livewette bezieht sich auf den Verlauf des aktuellen oder kommenden Aufschlagspiels. Hier wettet man darauf, ob in einem bestimmten Game der Spielstand 40:40 erreicht wird (Einstand) oder nicht. Die Option „Ja“ gewinnt, wenn beide Spieler mindestens 3 Punkte im Game gemacht haben (z.B. 40:40 wird erreicht). Tippt man „Nein“, müsste ein Spieler sein Aufschlagspiel zu 0, 15 oder 30 gewinnen, damit kein Einstand vorkommt. Diese Wette steht meist bei Beginn eines jeden Aufschlagspiels live zur Verfügung. Sie ist besonders interessant, wenn ein Aufschläger wacklig wirkt oder wenn man erwartet, dass das Spiel eng umkämpft wird. Beispiel: Bei einem Spielstand von 40:15 wurde noch kein Einstand erreicht – wer hier „Nein“ gesetzt hat, hofft, dass der Aufschläger das Game zumacht; wer „Ja“ getippt hat, hofft auf eine Aufholjagd zum 40:40. Dieser Markt ist nur live und hochdynamisch.
Zwischenstand-Wetten (Score nach X Games/Punkten): Hierbei handelt es sich um Wetten, die einen bestimmten Zwischenstand in naher Zukunft vorhersagen. Beispielsweise „Stand nach 4 Spielen im Satz“ – man könnte wetten, dass es nach vier gespielten Games 2:2 steht, oder 3:1 für einen bestimmten Spieler usw. Für gerade Anzahlen von Spielen wird oft auch „Unentschieden“ als Option geboten (z.B. 2:2 ist ein Unentschieden nach 4 Spielen). Ähnlich gibt es Wetten wie „Ergebnis nach X Punkten im aktuellen Spiel“ – z.B. nach 2 Punkten im laufenden Game steht es 30:0, 15:15 oder 0:30. Solche Wetten sind sehr kurzlebig und erfordern Antizipation: Man muss vorwegnehmen, wie die nächsten Punkte verlaufen. Buchmacher bieten diese Märkte meist für ein paar Punkte oder Games im Voraus live an. Ein Beispiel: Im zweiten Satz könnte die Wette lauten „Spielstand nach 2 Spielen im Satz“ mit Optionen 2:0, 1:1 oder 0:2. Setzt man auf 1:1 und beide halten ihren Aufschlag in den ersten beiden Games, wäre die Wette gewonnen. Diese Zwischenstands-Wetten existieren nur live.
Zuerst X Punkte/Spiele/Asse: Diese Livewetten fragen, welcher Spieler als Erster eine bestimmte Marke erreicht – etwa „Wer erreicht zuerst 3 Spiele im Satz?“ (Race-to-3-Games) oder „Wer erzielt zuerst 10 Punkte im Satz?“. Ebenso gibt es Varianten wie „Wer schlägt zuerst 5 Asse im Match?“ oder „Wer macht zuerst 2 Doppelfehler?“. Diese Wettart ist wie ein Wettrennen zwischen den Spielern. Pre-match können diese Wetten theoretisch angeboten werden, aber eigentlich entfalten sie live ihre Spannung. Man beobachtet, wie beide auf das Ziel zumarschieren. Beispiel: „Erreicht Spieler A zuerst 3 Spiele im finalen Satz?“ – wenn Spieler A schnell 3:1 führt, ist die Wette entschieden. Bei solchen Märkten legt jeder Buchmacher andere Meilensteine fest; einige bieten nur wenige Optionen (5, 10, 15 Punkte etc.), andere quasi jede mögliche Anzahl. Diese Livewetten erfordern einen Blick darauf, wer vermutlich schneller loslegt oder dominiert.
Spezielle Live-Kombiwetten: Im Live-Bereich tauchen auch Kombinationen auf, die es pre-match so nicht gibt. Beispielsweise kann man während des Matches wetten: „Gewinnt Spieler A den aktuellen Satz und schlägt in diesem Satz mehr Asse als Spieler B“. Solche Kombis verknüpfen ein Zwischenergebnis mit einer Statistik und sind sehr anspruchsvoll. Auch das oft angebotene „Gewinnt Spieler X sowohl den nächsten Satz als auch das Match“ ist eine Live-Kombiwette, falls der Spieler gerade zurückliegt. Diese Märkte variieren stark und sind nur bei wenigen Buchmachern zu finden, die ein sehr tiefes Live-Angebot haben. Sie bieten hohe Quoten, da mehrere Bedingungen gleichzeitig eintreffen müssen.
Besonderheiten: Live-Spezialwetten erfordern schnelle Entscheidungen und oftmals ein gutes Nervenbewusstsein. Da sich Quoten in Sekunden ändern können, muss man den richtigen Moment abpassen. Viele Tipper nutzen Cash-Out oder platzieren mehrere kleine Wetten, um das Risiko zu streuen. Ein Vorteil von Livewetten: Man kann den Spielverlauf schon etwas einschätzen – z.B. sieht man, ob ein Spieler gerade einen Lauf hat oder nervös wirkt – und diese Info unmittelbar in eine Wette ummünzen. Allerdings ist Vorsicht geboten: Beim Livewetten steigt die Gefahr impulsiver Entscheidungen. Ein solider Tipp ist, sich auf bestimmte Märkte zu spezialisieren (z.B. nur auf nächste-Spiel-Wetten) und nicht alles gleichzeitig zu spielen. Auch technische Verzögerungen sollte man beachten: Wer per Stream schaut, könnte ein paar Sekunden hinter dem Buchmacher-Feed liegen. Insgesamt bieten Live-Spezialwetten eine mitreißende Möglichkeit, jeden Ballwechsel noch spannender zu machen – im Idealfall mit Gewinnchancen bei guter Kenntnis des Spiels.
Kombinierte Spezialwetten und besondere Wettoptionen
Abschließend sei erwähnt, dass viele Wettanbieter spezielle Kombinationen von Wettmärkten im Programm haben, die gleich mehrere Aspekte eines Matches abdecken. Solche Kombiwetten verbinden oft einen Spielausgang mit einer zusätzlichen Bedingung und werden fix als einzelne Wette angeboten (nicht zu verwechseln mit selbst erstellten Kombiwetten über einen Wettkonfigurator). Beispiele hierfür sind:
- Sieg + Über/Unter: Man tippt darauf, dass ein bestimmter Spieler gewinnt und dass zugleich die Gesamtspielzahl über oder unter einer Linie liegt. Z.B. „Spieler A gewinnt und < 20,5 Spiele im Match“. Um zu gewinnen, muss also Spieler A das Match holen *und* es müssen maximal 20 Spiele stattfinden. Solche Kombis haben erhöhte Quoten im Vergleich zu den Einzelwetten, belohnen also eine genaue Prognose des Matchverlaufs.
- Gewinner 1. Satz + Match: Diese beliebte Kombination wettet darauf, dass ein Spieler den ersten Satz gewinnt und anschließend auch das Match für sich entscheidet. Viele Anbieter präsentieren diese Wette (teils unter „Satzverlauf“ oder „Race to 2 Sets“ o.ä.). Sie ist praktisch eine Zusammenfassung zweier Schritte: Spieler X legt einen Satz vor und gibt den Vorsprung nicht mehr aus der Hand. Gerade bei Favoriten ist diese Wette attraktiv, wenn man glaubt, dass sie von Beginn an dominieren.
- Beide gewinnen mindestens einen Satz: Hier wettet man darauf, dass in einem Match jeder der beiden Spieler wenigstens einen Satz gewinnt. Diese Wettoption ist im Kern gleichbedeutend mit „Über 2,5 Sätze“, aber sie wird oft explizit als Ja/Nein-Frage formuliert („Gewinnen beide mindestens einen Satz? Ja/Nein“). In Best-of-3 entspricht „Ja“ einem Drei-Satz-Match und „Nein“ einem Zweisatzsieg. In Best-of-5 würde „Ja“ bedeuten, dass kein 3:0 entsteht, also beide mindestens 1 Satz haben. Diese Wette ist beliebt, wenn man ein enges Match ohne glatten Durchmarsch erwartet.
- Spezielle Kombis: Je nach Kreativität des Buchmachers gibt es weitere Kombinationen, z.B. „Spieler A gewinnt 2:0 und schlägt mehr Asse“ oder „Spieler B gewinnt mindestens einen Satz und es gibt einen Tiebreak im Match“. Solche Wetten werden vorkonfiguriert angeboten. Sie sind pre-match zu finden und manchmal auch in erweiterten Wettsektionen live (falls die erste Bedingung noch erfüllbar ist). Da hier mehrere Bedingungen zusammenkommen, sind die Quoten entsprechend höher, aber das Risiko nimmt zu. Man sollte solche Wetten nur setzen, wenn man beide Aspekte realistisch eintreten sieht.
Besonderheiten: Kombinierte Spezialwetten bündeln mehrere Vorhersagen in einer Wette. Das kann sich lohnen, wenn man genau das erwartete Szenario trifft – dann erhält man eine deutlich bessere Quote als mit zwei Einzelwetten. Allerdings erhöht sich auch die Fehleranfälligkeit: Liegt man in nur einem Teil daneben, ist die gesamte Wette verloren. Ein Beispiel aus der Praxis: „Spieler A gewinnt + Über 22,5 Spiele“ – Spieler A gewinnt tatsächlich, aber in nur 20 Spielen Gesamt – dann geht die Wette verloren, obwohl man den Sieger richtig hatte. Daher gilt: Kombinationen mit Bedacht einsetzen.
In der Regel bieten Buchmacher diese Kombis an, um komplexere Tipps attraktiv zu machen. Wer sich unsicher ist, kann oftmals stattdessen auch zwei separate Tipps abgeben (wenn der Wettanbieter einen Wettkonfigurator hat, ginge auch eine eigene Kombi). Ohne Konfigurator sind diese vordefinierten Spezial-Kombis jedoch eine gute Gelegenheit, ausgefallene Tipps abzudecken, die mit Standardwetten nicht möglich wären. Erfolgreich ist man damit vor allem, wenn man ein Match sehr genau antizipiert – beispielsweise weiß, dass ein bestimmter Spieler erfahrungsgemäß stark startet (erster Satz Sieg) und der andere am Ende konditionell nachlässt (daher vielleicht 2:0). Insgesamt runden Kombiwetten das Angebot ab und bieten erfahrenen Tippern zusätzliche Optionen.
Fazit: Die Vielfalt der Tennis-Spezialwetten nutzen
Wie diese Übersicht zeigt, haben Tennis-Fans mittlerweile eine Fülle von Wettmärkten zur Auswahl, die weit über die simple Siegwette hinausgehen. Ob man auf den Satzverlauf wettet, die Anzahl der Spiele, Breaks, Tiebreaks oder individuelle Leistungen wie Asse und Doppelfehler – für nahezu jeden Aspekt eines Matches gibt es eine passende Spezialwette. Die großen Buchmacher stellen bei Top-Turnieren hunderte solcher Märkte bereit, sodass man seine Match-Analyse sehr gezielt in Wetten ummünzen kann. Wichtig ist, sich mit den Regeln und Besonderheiten jeder Wettart vertraut zu machen: Wann wird die Wette ausgewertet? Was passiert bei Spielabbrüchen? Solche Details können entscheidend sein, wie die Wette ausgeht.
Pre-Match-Spezialwetten eignen sich, um seine Erwartungen an den Matchverlauf im Voraus festzuhalten – etwa wenn man glaubt, dass ein Außenseiter zwar verliert, aber einen Satz gewinnt, oder dass zwei Serve-Asse einen Tiebreak spielen. Live-Spezialwetten dagegen ermöglichen es, direkt auf das aktuelle Geschehen zu reagieren – wer hier schnelle Entscheidungen trifft und ein gutes Gespür für Momentum hat, kann Vorteil daraus ziehen. Dabei sollte man aber stets diszipliniert bleiben und nicht in jedem Punkt einen neuen Tipp sehen.